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[Story] Des Todesengel Dämmerung


Dawn11715
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Hier mal eine Fanfiction, die ich vor langer Zeit geschrieben habe. Entspricht nicht mehr ganz der Lore, ist aber denk ich immernoch recht lesenswert^^

Wenns euch gefällt würde ich mich sehr über ein like oder einen Kommentar freuen.

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Es gibt neue Erkenntnisse in Hinsicht auf das Wrack, das nahe Vega geborgen wurde.
Uns ist noch unklar wie das möglich sein kann, doch alles weist darauf hin, dass es sich um ein Konstrukt menschlichen Ursprungs handelt.
Im Anhang finden sie eine Reihe von Aufzeichnungen, die seltsamer Weise nicht von der Besatzung des Schiffes zu stammen scheinen. Die Datierungen verweisen jedoch auf ein Alter von mehreren tausend Jahren und stimmen mit den Verfallserscheinungen der Außenhülle überein.

 


 

Log 1: Fear the Invasion

 

 

Kurz vor seinem Tod, sagte mein Vater zu mir...
es gäbe Momente, in denen die Zweifel am Wert des Lebens, selbiges überschatten,
in denen man glaubhaft fühlt, dass nichts dem man je eine Bedeutung zugemessen hat, diese Bedeutung verdient...
- Ich habe die Invasion einer Welt gebraucht, eine Hetzjagd durch deren Straßen
und die starren Augen einer verkohlten Kinderleiche, um zu verstehen was er damit meinte...



Vier Stunden nach dem die ersten Grineerschiffe in die künstliche Atmosphäre von Gradivus eingetaucht waren
gab es nichts mehr, auf das jemand wie ich hätte hoffen können.
Das Militär war zerschlagen, die Polizei versteckte sich oder starb, wie alle anderen auch und Alad V, dieser scheinheilige Teufel, hockte in irgendeinem Bunker und rief die unbewaffnete Bevölkerung doch tatsächlich zu mehr Standfestigkeit auf.
Verlangte STANDFESTIGKEIT wo die Grineer Räumungsfahrzeuge brauchten, um die durchlöcherten, verbrannten und zerstückelten Leiber unseresgleichen an den Straßenrand zu quetschen.
Für diesen Aufruf hasste ich ihn fast so sehr wie die Invasoren...
- oder die Tenno, die ihnen erst den Weg zu diesem Massaker geebnet hatten.

Keiner von uns war in der Lage gewesen etwas gegen diese Übermacht auszurichten, nicht das Geringste.
Ich, für meinen Teil, hatte das begriffen, auch wenn mich weder diese Erkenntnis, noch das daraus folgende Handeln je mit Stolz erfüllen könnte...
- Gerannt war ich, gerannt wie nie zuvor in meinem Leben.
Es gelang mir nur knapp, mit mehr Glück als ich verdient hatte, meinen angstgebeutelten Leib in einen Lüftungsschacht unserer Moa-fabrik zu schleppen, weg von der Straße, weg von diesen Monstern.
All meine Hoffnungen lagen darauf, dass sie gerade dieses Gebäude nicht zerstören würden,
aus Interesse an der Technologie darin...
Außerdem, war der Schacht so eng, dass ich nicht ausatmen konnte ohne meinen Atem an dem kaltem Metall kondensieren zu sehen.
Nichtmal ein Grineer mit leichter Panzerung hätte mir darein folgen können.
-dieser Gedanke schaffte jedoch es nicht, mich zu beruhigen...
Getrieben von unbefriedbarer Furcht, kroch ich schließlich noch tiefer in die sargbreite Schneise, bis nichts vom Licht des Eingangs mehr eine Chance hatte zu meiner bemitleidenswerten Gestalt durchzudringen.
Letzten Endes, verschwitzt, erschöpft, traumatisiert, gestattete ich mir zusammenzuklappen.
Erst in diesem Moment wurde mir bewusst wie laut mein Herz hämmerte.
Die kraftvoll pulsierenden Schläge waren so stark, dass sie schon fast an meiner Kehle zu spüren waren und auch die anderen, kleinen Reize, die mein Körper während der Flucht ausgeblendet hatte: Der Schmerz in meinen Muskeln, das Jucken unter meiner durchgeschwitzten Kleidung...
- Trotz allem war ich in Sicherheit.
Es war eine flüchtige, eine aufschiebende Sicherheit, aber dennoch mehr als andere hatten.
Und es war besser als der Tod, auch wenn die stetig anschwellende Klaustrophobie mich wünschen ließ, ich hätte einen breiteren Schacht gewählt...
...
Da lag ich nun...

In meinem persönlichem Vorraum zur Hölle.
Die Zeit verging ohne dass ich ein Gefühl dafür entwickeln konnte wie schnell oder wie langsam und das einzige was stärker war als das Bestreben zu erfahren, was mit meiner Geburtsstätte vorging, war die Angst es herauszufinden...

Ich scheue mich nicht zuzugeben, dass ich geweint habe.
oft, geweint habe...
Von vorn kam mir immerzu eine Brise entgegen, den Geruch von verbranntem Fleisch und Pulver in sich tragend.
Der beständige Strom fühlte sich kalt auf meinen feuchten Wangen, sowie dem schweißgebadetem Rest meines Körpers an.
Vom Raum unter mir...
drangen ständig die Laute ihrer schweren Schritte an meine Ohren.
Sie waren nicht sehr gesprächig, gingen meist nur schweigend auf und ab.
Keine Ahnung wie lange ich in diesem elendem Schacht herumgelegen habe, doch wenn die Schmerzen in meinem Nacken dafür ein Indikator waren, dann verdammt lange...

Alles worauf ich hoffen konnte,
war ein Wunder...
 

// Will

 

 

Log 2: Weder Himmel noch Hölle

 

  Vage erinnere ich mich an den ersten Lichtstrahl, der auf die Gesichtsplatte meines Warframes fiel.
Die Luft vergangener Zeiten entwich meinen Lungen und die einer Neuen strömte hinein.
Trotzdem hatte ich nicht wirklich das Gefühl zu leben, ich wusste nur, dass es keinerlei Alternativen gab, weil weder Gott noch Teufel mit mir je etwas anfangen könnten.
<< Es ist Zeit. Du wirst gebraucht, Tenno >> Sprach eine Frau durch die Lautsprecher meines Helms...
In ihrer Stimme....
lag Wärme und Vertrauen...
Beides traf den Falschen.
Beides bedeutete mir nichts.
"Das glaube ich weniger..." drang es von meinen spröden Lippen.
Von weiter weg erklang das dumpfe Grollen einer Explosion, ein Geräusch vertrauter als mein eigener Herzschlag.
Nüchtern, erhob ich mich aus meinem friedlosem Sarg.
"Was bin ich mehr als ein Bote..."
fuhr ich, meine Waffen musternd fort, als die Fremde nichts erwiderte.
"Der mich schickte ist tot, der mich empfing ebenso."
Geschmeidig wie die alten Erinnerungen es prophezeit hatten, wogte der Griff meiner Sense wieder in den Fingern, für die er geschaffen wurde..
<< Du hast Mut bewiesen im alten Krieg...>>
Mein linker Mundwinkel verzog sich, sodass er, relativ zum Rechtem, drei Millimeter höher hing.
Eine alte Geste der Belustigung.
"Ich habe nur bewiesen, dass ich nichts hatte, um das es sich zu fürchten lohnt."
- Auf meinen Sensoren erschien eine Gruppe von vier Gestalten, ihre Zahl nahm zu.
<< Ich habe eine andere Botschaft für dich >> Erklang die zarte Stimme erneut, etwas verunsichert diesmal.
Ein angemessenerer Tonfall.
<" Vergeltung >" sprachen wir gleichzeitig.
Ich wusste, dass ihr nichts besseres einfallen würde...
"Du hast den Falschen geweckt."
Ganz offensichtlich, hatte sie keine Ahnung wer ich war...
was ich war.
" Ich gehöre weder zu den Träumern, die der Welt ihr Gleichgewicht zurückbringen wollen, noch zu den Verblendeten, die nur nach dem eigenem Wohl streben, die tatsächlich glauben, dass sie nach dem was wir, wir ALLE, durchlebt haben, noch irgendeine Form von emotionaler oder gar materieller Zufriedenheit empfinden könnten."
Meine Rede brach kurz ab, um der Frau die Chance einer Unterbrechung zu gönnen.
Als ihre Antwort ausblieb, gestattete ich mir ein weiteres, knappes Lächeln.
"Frag nicht nach dem Sinn des Lebens..."
- Mittlerweile konnte ich schon die Kakophonie der Schritte meiner Herausforderer vernehmen.
"Frag nach dem des Todes..."
Sollten sie ruhig kommen, nichts hätte gleichgültiger sein können.
"Denn er ist es, der dem Leben einen Sinn verleiht."
Mit diesen Worten, trennte ich die Verbindung und teleportierte mich ins Zentrum der Feindbewegung.
Der p.i.G.s., ein postintegraler Gewebeschock, der jedesmal auftritt, wenn lebende Materie in Trillionen Bestandteile zerlegt wird, nur um woanders wieder innerhalb einer Pikosekunde materialisiert zu werden, durchfuhr meine noch schlaffen Muskeln als hätte ich die Kontakte eines Fusionsreaktors zwischen den Zähnen.
Doch ich hatte diesen Reiz zu oft verspürt, um mir davon mein Überraschungsmoment nehmen zu lassen...
- Noch während die ersten Augen damit begannen in meine Richtung zu zucken, ließ ich meine treue Klinge, in einem Wirbel untheatralischer Vollstreckung, durch Panzerung, Fleisch und Knochen ihres ersten Opfers jagen.
- Noch während besagte Augen sich weiteten, vollendete ich den Wirbel,
fünf Seelen zur Hölle schickend.
- Noch ehe der erste seine Waffe gehoben hatte, stürzte ich mich auf ihn, vollführte einen tödlichen Tanz, bis der Vorteil aufgebraucht, ihre mittelmäßigen Sturmgewehre auf Anschlag waren, um mit donnerndem Sperrfeuer meine Schilde zu penetrieren.
Wenn es so einfach wäre...
In Ausführung einer schnellen Hechtrolle, die dem Kugelsturm statt meines Körpers nur heiße Luft zum zerfetzen bot ,
zog ich aus dem rechten Holster vier Wurfmesser, ließ sie noch im Flug zwischen die Finger meiner Faust rutschen, rollte mich ab, vollführte den Wurf...
Und auf eine Weise, die um so vieles gütiger war, als das diese biomechanischen Monstrositäten sie verdient hatten,
auf eine Weise, auf die man seine Geliebte tötete um sie vor etwas wesentlich Schlimmerem zu bewahren,
glitten die hauchdünnen Nanofilamentklingen zart, ohne einen Tropfen Blut zu vergießen, in die Schädel meiner Feinde.
Wenn man mit einem Auge im richtigem Winkel auf die Kanten der Messer sah, könnte man fast glauben, sie würden verschwinden, ein Phänomen das Ich bis heute nur ein einziges mal ausgenutzt habe,

vor langer Zeit, als mein Herz noch menschlich war.

Einen Moment lang, überlegte ich die Messer zu entfernen, einen Anderen, was ich denn zu verlieren hatte.
Letztendlich ließ ich sie stecken, ob als Mahnmal oder als Fahrlässigkeit war belanglos, und selbst wenn es von belang gewesen wäre, ich hätte es nicht beantworten können.
Das würde nicht die einzige Unklarheit bleiben.
Töten, war etwas das mir lag, Leben...
nicht.
Aber wenn man sich unklar darüber ist, was man tun sollte, kann es ratsam sein sämtliche Möglichkeiten offen zu halten..
Glücklicherweise gab es da etwas, in der Richtung...
Die Kommunikationssysteme meines Frames erwachten wieder zum Leben und sandten eine Reihe von Elektromagnetischen Signalen aus, die mit etwas Glück...
Sagen wir mal, ein interessantes Echo liefern würden.
- Unvermittelt, regte sich wieder etwas auf meinen Sensoren...
Ein einzelnes Lebenszeichen, Freund- Feindkennung unbekannt.
Der puren Neugier halber, entschied ich dem nachzugehen.
Mich auf einen weiteren p.i.G.s vorbereitend, schloss ich die Augen und als der kurze aber stechende Schmerz meine Lieder aufschlagen ließ, stand ich hinter ihr, nicht einmal einen halben Meter entfernt.
Sie, eine zierliche Frau in schlichter, grauer Uniform, ging einfach weiter den verwaisten Korridor entlang, bedächtig, eine Pistole umklammernd, die sie weder vor den nun toten Missgebildeten, noch vor mir hätte schützen können.
Ich passte mich ihrem Tempo an.
Wenn sie einen Schritt tat, tat ich auch einen, wenn sie kurz innehielt, hielt ich kurz inne.
Die Jahrhunderte hatten meine Schleichkünste also nicht verkümmern lassen.
Wie Aufschlussreich...
Erneut wusste ich nicht was genau mich dazu trieb, doch ich fuhr die Unterseite meines Helms zurück und stieß einen einzigen, kurzen Luftstoß aus.
Das plötzliche Geräusch ließ das Menschlein herumwirbeln, aufschreiend wie ein verschrecktes Tier.
- Wieder starrte sie nur einen leeren Gang hinab.
- Wieder befand sich, was sie fürchtete, hinter ihrem Rücken, kaum eine Hand breit entfernt, ihren erregten Atem hörend.
Ich positionierte meine Lippen nur wenige Zentimeter von ihrem Ohr entfernt und hauchte:
"Hinter dir"
Erneut Aufgescheucht wandte sie sich um, nur damit ich ihr die Waffe aus der Hand schlagen, und sie im selben Schwung zu Boden schicken konnte.
Ihre Arme formten eine nutzlose, evolutionär bedingte Abwehrhaltung.
< Tu mir nichts! > flehte sie mit zitternder Stimme, die Augen hinter einem Standardvisor verborgen.
< Ich hab dich befreit! ich... >
"Niemand hat dich darum gebeten" hörte ich mich kalt erwidern, während meine Beine die geringe Distanz überbrückten, damit ich ihr den Visor herunterreißen konnte.
Ihre Augen starrten nun geweitet und voller Furcht zu mir hinauf.
Es waren schöne Augen, von wassergleichem Blau, mit einem Schimmer von Gold am innerstem Rand der Iris.
"Verschwinde jetzt!" sprach ich knapp, mich dem Visor zuwendend.
Das Gerät war kein besonders ausgefallenes Modell, sollte aber dennoch über eine Vorrichtung zur Audio- und Videoaufzeichnung verfügen.
Mit den Daten von dieser befremdlichen Akquisition, würde ich womöglich in der Lage sein, mehr darüber zu erfahren, was der Welt, die ich einst kannte passiert war, auch wenn mir wohl nichts davon in Bezug auf eine wichtigere Frage helfen würde:

War ich noch immer ein Bote?

oder wurde ich langsam zu etwas anderem,
zu etwas, dass nicht mehr und nicht weniger wert war, als ein Stalker...


//(Unbekannt)

 


Log 3: Graustufen

 

  < Tu mir nichts! Ich hab dich befreit! ich... >
"Niemand hat dich darum gebeten" unterbrach die unheilvolle Stimme Helens bitteres Flehen.
Ich selbst hatte sie dort hingeschickt, ich selbst hatte dafür zu sorgen, dass sie dort wieder rauskam, ich allein trug alle Verantwortung...
Doch als die von Rauch umnebelte Gestalt sich ihr nährte, eine gierige Hand nach ihrem Gesicht ausstreckte...
- als statisches Rauschen das Display meines Visor füllte...
Atemlos,
versteift wie eine traurige Skulptur, vergrub sich mein Blickfeld in dem flackerndem Sturm, weißer und schwarzer Pixel, wartend auf etwas das diese Anspannung, diesen heißen, schwellenden Druck, befrieden würde.
- Plötzlich klopfte ihr Vitalsensor an die metaphorische Tür meiner Neuralschnittstelle.
Hektisch warf ich die Daten auf den Schirm:

.....Puls 190 zu 60, Milchsäurereaktion in der Beinmuskulatur....

- Sie rannte......
sie rannte um ihr Leben.
Mich wieder fangend, rief ich eine Liste der Teams ab, die sich in der näheren Umgebung befanden.
Die Auswahl hielt sich leider in Grenzen:
Da war eine Gruppe Novizen, angeführt von einem Hunter, Warframes der Excalibur- und Loki- Klasse.
Sie könnten es rechtzeitig schaffen, doch die wichtigere Frage war, ob sie auch überleben würden.
In einer Geste der Unentschlossenheit, biss ich mir angespannt auf die Unterlippe und stellte schließlich die fragliche Com-Verbindung her, noch immer Hellens Vitalwerte verfolgend.
<< Commander Verrel, bereiten sie ihr Team umgehend auf eine Rettungsmission vor! >>
halt durch Helen, lauf weiter!
<< Ich briefe sie auf dem Weg... >>
"Entspann dich, deine Agentin ist in Sicherheit...
- zumindest vor mir."
Das war nicht Verrel.
"Welch eine kunstfertige Kreation das Kampfnetzwerk der Orokin doch darstellt..."
Meine Kehle schnürte sich zu...
"Selbst nach Hunderten von Jahren, arbeiten die Quantenprozessoren der verblieben Schiffswracks noch immer zusammen, tauschen Sensor- wie Relaisdaten mithilfe verschränkter Teilchen und ermöglichen auf diese Weise Kommunikation vereint mit einem wachsamen Blick auf fast jede Stelle im Sonnensystem."
Ein schon beinahe dämonisches Schmunzeln drängte sich in seine Rede.
"Schade eigentlich, dass du nur so wenig davon nutzen kannst..."
Wieder brach die Verbindung ab und noch ehe ich mich fragen konnte, was er mit all dem gemeint hatte, überwältigte mich ein glühender Schmerz, der sich mit einer so puren Intensivität ins Hirn brannte, als hätte jemand einen Schweißbrenner direkt an meiner Schläfe platziert.
- Ich schrie auf, aus voller Kehle, als wollte ich tausend Welten zusammenstürzen lassen...
Am Rande bemerkte ich, wie mir jemand hektisch den Helm vom Kopf riss, doch die Schmerzen hielten an, waren vollkommen unverändert.
- Auf einmal presste sich mir eine kalte, schraubstockartige Hand fest auf den weit aufgerissenen Mund.
Aus ihrem Innerem strömte eine dichte Gaswolke die sich unaufhaltsam ihren Weg in meine Lungen bahnte.
Wie eine biblische Sintflut, spülte Taubheit über mich hinweg, löschte den Schmerz, beruhigte meinen Geist, umnebelte meinen Körper...
Nach wenigen Sekunden löste sich die fremde Hand wieder bedächtig von meinem Gesicht.
Perplex, aber mit einer dunklen Vorahnung, wand ich mich um...
- und blickte in das grimmige, aber angenehm vertraute Antlitz von Schattens Ash- Warframe.
Ich atmete aus, erleichtert wie erschöpft.
Wiedereinmal, hatte ich vergessen das er da war.
Mich wunderte nur, wie mir das nach all den Jahren immer noch passieren konnte.
Schatten war mein Leibwächter. Er war der erste Tenno, der das Licht dieser Zeit erblickt hatte und der einzige, den ich nicht selbst wecken musste.
Seit unserer ersten Begegnung folgt er mir auf Schritt und Tritt, unsichtbar in meiner Nähe wie ein Schutzengel mit Maschinenpistolen, der sich nur zeigte, wenn es notwendig war.
Noch nie hat er ein Wort mit mir, oder jemand anderem gewechselt.
Noch nie hat er seinen Helm abgenommen, oder sonst irgendwie einen Hinweis auf Menschlichkeit offen gelegt.
Auch war er der Grund dafür, warum sich niemand im Hauptquartier jemals unbeobachtet fühlte.
Der Name stammte selbstverständlich von mir und der Belegschaft.
Ich hatte ihn ihm vorgeschlagen und er hatte...
- Nun ja, den Kopf etwas zur Seite geneigt, aber es wirkte zustimmend.

Müde lächelnd, schenkte ich ihm schließlich ein dankbares Nicken.
Wie jedesmal, wenn durch sein Eingreifen mein Leben gerettet wurde, deutete der Krieger leicht eine Verbeugung an und reichte mir anschließend meinen Helm.
Ich musterte das Innere eingehend, um sicherzustellen, das bei der Fehlfunktion nichts durchgebrannt war.
Ein flüchtiger Blick zur Seite verriet mir, dass sich Schatten mal wieder in Luft aufgelöst hatte.
Ob ihm wohl klar war, wie sehr er mich faszinierte?

Den angenehmen Gedanken verdrängend, setzte ich wieder meinen Helm auf, in der Hoffnung, der Fremde würde nicht bereits darauf warten.
Das Netzwerk vereinigte sich mit meinem Verstand wie gewohnt, doch ich bekam keinen Zugang auf die Com-Relais
<< Schauen wir mal, ob wir herausfinden können, was dieser Mistkerl mit meinem Battle-Net gemacht hat...>> murmelte ich mehr zu mir selbst, denn zu der anderen Person im Raum...
- Stutzend, zog ich meine Augenbrauen hoch.
So wie es aussah, war in den letzten Sekunden, eine grade zu astronomische Masse an Informationen übertragen worden.
Ich rede hier nicht von etwas, das man als einfachen Spamangriff hätte kategorisieren können, sondern von etwas,
das so komplex und gewaltig war, dass die Gesamtheit aller verbliebenen Orokincomputer nicht mehr als einen winzigen Prozentsatz davon speichern könnte.
Kein Wunder, dass mein Gehirn beim Versuch des Auslesens kollabiert war.

Für einen langen Moment, starrte ich nur hilflos auf den überfüllten Monitor...

- Dann kam mir die Erkenntnis, eine beunruhigende Erkenntnis:
Der Mann hatte nicht einfach nur Daten gesendet, er hatte seinen kompletten Körper mit samt Warframe, vielleicht sogar mit samt Waffen, in ein quantenmechanisches Signal umgewandelt.
Wenn diese Annahme stimmte, und je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr kam ich zu der Überzeugung, dass sie stimmte, dann nutzte er das Netzwerk als gigantischen Teleporter.
Hellen und Verrels Trupp waren also in Sicherheit...
Nur, wohin war er verschwunden?
Angespannt begann ich damit die Übertragung zu verfolgen.
Sie hatte mehrere Server als Proxis verwendet und war in Billiarden von Datenpaketen durch so ziemlich jeden Winkel des Sol- Systems gereist.
Es war zugegebenermaßen schwer herauszufinden, doch am Ende verliefen alle Übertragungen wieder in einem Punkt zusammen:

<< Gradivus? >>

Zur Hölle, was wollte dieser Kerl da?
Was wollte dieser Kerl überhaupt?
Gradivus war dabei sich in eine Grenieer-Hochburg zu verwandeln, dort gab es nichts als Trümmer und Soldaten...
Hatte ich etwas übersehen?...
- oder gab es vielleicht gar nichts?...
Er sagte, dass er ein Bote ohne Ziel und Absender sei, dass er weder nach dem eigenem Wohl strebt, noch nach dem der Allgemeinheit.
Vielleicht versuchte er ja gerade herauszufinden, was seine Ziele waren...
Wie dem auch sei, die Diskussion war eigentlich überflüssig.
Dieser Mann hatte den Tenno in der letzten Minute bereits mehr geschadet, als jedes andere, feindliche Individuum in seinem ganzem Leben.
Ohne das Battle-Net, gab es keinerlei Kommunikation mehr, keine Möglichkeit mehr, unsere Teams zu koordinieren.
Noch nie waren wir so verwundbar gewesen und ich hätte mich auch unter anderen Umständen nicht bereit erklärt, das Leben eines einzigen Agenten zu gefährden, nur um seines zu verschonen.
Er musste aus dem Spiel genommen werden, soviel stand fest.
Schatten würde sich nicht dazu bereit erklären. Er würde mir wahrscheinlich nicht mal von der Seite weichen wenn das Schicksal des ganzen, allumfassenden Universums auf dem Spiel stände,
doch es gab glücklicherweise noch eine Alternative, wenn auch eine sehr fragliche.
Mit einem raschen Gedanken, aktivierte Ich die Gegensprechanlage des Stützpunktes.
<< Agent Malko, bereiten sie den Gefangenen Hannibal Drago zum Verhör vor >>
Als ich mich erhob um zu gehen, entdeckte ich Schatten, mit verschränkten Armen und leicht zur Seite geneigtem Kopf.
Ich seufzte..
<< Sieh mich nicht so an, du weißt es gibt keine andere Möglichkeit... >>



Hannibal Drago, Master, vor seiner restlosen Degradierung, war einer der wohl grausamsten und skrupellosesten Verräter, die jemals in der Position waren, einen Warframe zu beherrschen.
Vor drei Jahren, hatte er während einer Mission seine eigenen Schützlinge geschlachtet, um ihre entstellten Überreste für Massenhaft Credits, zusammen mit einem Kreuzer, einschließlich Waffen und Söldnern, an Alad V zu verkaufen,
der Samen, dem später das Zanuka-Projekt entspringen sollte.
Glücklicherweise hatte er auch, wie jeder Abtrünnige, Geschäfte mit Darvo abgewickelt und als ich selbigen mit Schattens...
spezielleren Qualitäten bekannt zu manchen versuchte, zeigte sich der sonst so verschlossene Händler auf einmal angenehm kooperativ.
So konnten wir Drago eine Falle stellen, ihn mit zwei Teams außerhalb seines Schiffes festsetzen.
Selbst in dieser massiven Unterzahl, war es ihm gelungen einen der Angreifer zu töten, sowie zwei weitere außer Gefecht zu setzen...
- Und ich wollte ihn wieder frei lassen...
Mein Leibwächter folgte mir ausnahmsweise ohne sich bedeckt zu halten, seine Art mir zu sagen, dass er das alles für eine furchtbar Schlechte Idee hielt.
Sollte er doch schmollen...
Es dauerte nicht sehr lange, bis wir die gesonderte, mit $&*^en Panzertüren versehene Zelle erreicht hatten.
Der mit einer leistungsstarken Soma bewaffnete Wachmann, nickte mir zu und tippte die notwendige Zeichenfolge ein, um das mächtige Tor zu öffnen.
Zaghaft, die stickige Luft einatmend, trat ich ein.
Mit den zentnerschweren Titanfesseln, die ihn an der Rückwand des Raumes fixierten, der noch immer schimmernden Eisenhaut und dem schon beinahe monolithisch anmutendem Thrack- Helm, bot Dragos Warframe der Rhino-Klasse nach wie vor einen ehrfurchtgebietenden Anblick.
""Lotus..."" vibrierte die tiefe Stimme durch Wände und Boden.
""Seit ich hier unten vor mich hinvegetiere, kreisen meine Gedanken darum, ob ich lieber deine Beine spreizen, oder deinen Schädel spalten sollte.""
<< Ich freue mich auch dich zu sehen.>> erwiderte ich deutlich resoluter, als ich mich fühlte.
""Dann verrate mir doch, worum es bei dieser kleinen Unterredung geht, damit ich deiner Freude noch zuträglicher sein kann.""
<< Du sollst einen Kontrakt von mir annehmen, es geht um die Eliminierung eines Abtrünnigen...>>
Ein lautes, schallendes Lachen erfüllte den Raum.
War ja klar, dass es nicht einfach sein würde...
""Was glaubst du denn, mit wem....""
<< HALT endlich die Klappe!!! >> brüllte ich, meinen Helm abnehmend, damit er die Entschlossenheit in meinen Augen sehen konnte.
<< Ich biete dir eine andere Möglichkeit, als hier unten zu verrotten, bis wir beschließen, das du den Aufwand nicht mehr wert bist, also sei gefälligst dankbar und gib RUHE! >>
Drago schwieg für ein paar Sekunden. Was hätte ich darum gegeben, sehen zu können, ob das Schweigen ehrfürchtig war, oder er nur in sich hineinlächelte.
""Ich höre.""
<< Wie bereits erwähnt.. >> Begann ich von vorn.
<< ...gibt es da draußen einen Abtrünnigen, auf dem Mars um genau zu sein. Wenn du diesen Mann tötest, wäre ich bereit dir die Freiheit zu schenken.>>
Diesmal wusste ich das er lächelt, ich wusste es einfach.
"" Klingt ja ganz Nett, meine Schöne, doch wer sagt dir, dass ich nicht einfach fliehe und wer sagt mir, dass du mich nicht betrügst?""
Diesmal waren es meine Mundwinkel, die in die Höhe glitten.
<< Niemand, aber unsere Schiffe, sind die einzigen, die an der Grineer-Flotte im Orbit vorbeikommen.
Wenn du also erstmal drin bist, wird es für dich das Beste sein, einfach den Auftrag zu erledigen.
Was deine Rückversicherung betrifft...
- Nun, es gibt keine, aber selbst wenn ich dich wieder in diese Zelle schleifen würde, hättest du zumindest noch einen letzten Kampf gehabt. >>
Mein Lächeln wurde breiter.
<< Es muss einen wahnsinnig machen, sich so lange nicht bewegen zu können. >>
Der eindrucksvolle Helm neigte sich etwas nach oben.
"" Das ist mir ein bisschen zu wenig,
aber wenn wir über mein Schiff reden könnten..."
Ohne seinen Worten weitere Beachtung zu schenken, wand ich ihm den Rücken zu und ging.
3....
2....
1....
"" Ist ja gut, verdammt, ich machs ja schon...""

//Lotus

 


Log 4: Fluch des Ikarus

 

  Der Materialisierungsprozess verlief anders als gewöhnlich...
langsamer, als gewöhnlich...
Ich erinnerte mich daran, als wären es Einzelheiten eines Traumes, den man eigentlich beim Aufwachen vergessen hatte.
Nichts als eine dunkle Ahnung, ein undeutbares Bild mit dem das wache Hirn nur wenig anfangen konnte.
Das nächste was sich in Worten wiedergeben ließ, war eine orange- braune Fläche, die ich mit etwas Kontext als Himmel identifizieren konnte...
Unterdessen fühlte sich mein Leib von einer seltsamen Taubheit umnebelt.
Nicht einmal den Boden unter mir, konnte ich fühlen...
Und als mein Warframe sich von der Anstrengung des Transports erholte, mir eine blinkende Warnmeldung auf das HUD rief, die mit absoluter Sicherheit klar stellte, dass sich mein letztes bisschen Sauerstoff in dem Raum zwischen meinem Gesicht und dem Display befand, verstand ich auch, warum sich da in meiner Magengrube langsam aber sicher dieses aufdringliche Gefühl des Fallens einstellte.
Obwohl die Vermutung eigentlich keinen Drang nach Bestätigung schuf, drehte ich meinen Körper herum...
- Und starrte gebannt auf die rote, von einem blau schimmerndem Grinsen durchzogene Visage des Kriegsgottes Mars.
Denk nach verdammt...
Mich, leider nur im übertragenem Sinne, wieder fangend, fiel mir wieder ein, dass die Corpus ihre Gradivus-Kolonie in einer Schlucht gebaut hatten, um sie vor den Stürmen zu schützen, die den Planeten regelmäßig heimsuchten.
Das blaue Schimmern musste eine Art Kraftfeld sein, dazu gebaut, die Atmosphären der Siedlung und ihrer Umwelt auseinander zu halten.
Ähnliche Systeme verwendete man auch in den Hangars von Raumschiffen.
Ein festes, makroskopisches Objekt wie ein Shuttle, oder ich selbst, sollte also passieren können...
Leichte Bewegungen von Armen und Beinen nutzend, steuerte ich meinen Fall so gut es ging auf die Öffnung zu.
Die dünne Atmosphäre verursachte nur wenig Luftreibung, ließ also keine großen Manöver zu,
doch zumindest die Fallbeschleunigung war mit schwachen 3,7 m/s² auf meiner Seite...
- Trotzdem,
mein Körper würde sich nach dem Einschlag auf unschöne Weise an die Zweidimensionalität annähern, sollte mir kein Weg einfallen ihn zu bremsen...
Und in dieser Hinsicht, sah es gerade weniger verheißungsvoll aus.

Diverse Möglichkeiten durchdenkend, nicht nur darüber wie ich mein Leben retten, sondern auch darüber mit welchem Gedanken ich es gegebener Weise beenden wollte, brachte mein Fall mich schließlich näher an das schimmernde Feld hochenergetischer Teilchen,
-näher meinem Schicksal entgegen.
Gebäude wurden sichtbar:
schlanke, glatte Wolkenkratzer mit weiß glänzenden Dächern, geräumige Industriekomplexe, Raumhäfen...
Alles durchzogen von verbrannter Erde, Kratern und den anderen Narben geistloser Grausamkeit.
Wenn man so recht darüber nachdachte, war es eigentlich kein schlechtes Ende, für ein Leben wie meines.
Zerschmettert von der Faust eines Römischen Kriegsgottes, unter mir die ausgebreitete Essenz all meines Tun und Leidens...
So ein Tod, wäre akzeptabel gewesen...
aber noch lagen nicht alle Karten auf dem Tisch...
Es war ein waghalsiger Plan, der Einzige der funktionieren konnte.
Ich wartete bis das Kraftfeld überwunden war, zog entschlossen meine Sense
- und rammte ihre brutale Klinge mit roher Gewalt in das Hochhaus, zu dessen Seite ich mich manövriert hatte.
Erst Stahl, dann Glas, dann wieder Stahl, in diesem Rhythmus ratterte ich wie im Wahn zwanzig Etagen an der Fassade hinunter bis endlich eine spürbare Bremswirkung eintrat.
Noch nie zuvor, hatte ich um das Versagen meiner Klinge fürchten müssen, doch je näher ich dem Boden kam, je mehr kleine Details meine unter der knochenzermürbenden Vibration leidenden Augen wahrnehmen konnten,
desto stärker wurde diese Sorge in den Hintergrund gedrängt.
- Da waren Balkone, viele, direkt unter mir.
Hätte mich auch gewundert, wenn es so einfach geblieben wäre.
In dem Moment, als meine Füße die erste von vielen Metallkonstruktionen durchstießen, als der Einschlag von den Beinen bis zum Halswirbel jeden Winkel meines Organismus stauchte, gingen mir genau zwei Fragen durch den Kopf:
Erstens, welche schrecklich undekorative Topfpflanze da gerade in Richtung meines Helms gehebelt wurde,
und zweitens:
Bei einem Test in tausend verschieden Städten, wäre so eine Landung da ein einziges mal unentdeckt geblieben?
- Wohl eher nicht.
Kaum hatte ich den dritten Balkon durchstoßen, als schon die erste Kugel meine Flanke traf.
In dem Lautem wie undurchsichtigem Durcheinander, dass sich ein bisschen so anfühlte, als würde ich den Ersatz für eine Abrissbirne spielen, konnte ich weder den Abschuss hören, noch den oder die Schützen ausmachen.
Von der Wucht des ersten Einschlages ebenso wie von der Frequenz der folgenden ausgehend, waren es wohl 14 bis 20 Gegner, die mit Schnellfeuerwaffen einfach versuchten irgendetwas in dem Gewirr aus verzogenem Metall, zertrümmerten Holzliegen und vielfältiger Deko zu treffen, dass meinen Abstieg noch immer begleitete.
Nun, zumindest würde Ihr Feuer kein Problem darstellen, solange ich mich in ausreichender Höhe befand.
Meiner Einschätzung nach, würde die Genauigkeit der Schützen, dieser so genannten Grineer, erst bei einer Entfernung von 50 bis 100 Metern kritische Ausmaße erreichen.
So weit musste ich es aber nicht kommen lassen...
Da fünf weitere Balkone mein Tempo bereits mit schmerzhaftem Enthusiasmus auf ein hinnehmbares Maß getrimmt hatten, teleportierte ich mich gequält ins innere des Gebäudes, wo der p.i.G.s. meinen zermürbten Gliedern den Rest gab und mich, wie einen schlaffen Mehlsack, zu Boden klatschen ließ.
Ich stieß ein angestrengtes Keuchen aus.
Mein Schädel fühlte sich an, als hätte jemand die Hirnmasse darin entfernt, durch eine industrielle Zerkleinerungsanlage gejagt und dann zusammen mit ein paar rostigen Nägeln wieder implantiert.
Um mir gar nicht erst die Chance zu lassen, über all die anderen Blessuren nachzudenken, zwang ich mich wieder auf die Beine.
Solange mein Körper von Adrenalin geflutet war, konnte ich weitermachen.
Ruhe würde diesen Trip beenden.
Ruhe war Gift.
Ohne dass ich sie gespürt hätte, trugen meine Beine mich wieder voran, aber wohin?
Ich wusste noch, dass es da irgendeinen Grund gegeben hatte der aber gerade einfach mein Denkvermögen überstieg.
Von der gedankenlosem Überzeugung getrieben, ich hätte schon mir schon etwas dabei gedacht, scheuchte ich mich schließlich so schnell es ging durch Räume und Korridore hindurch, bis zur anderen Seite des Gebäudes wo ich geradewegs durch das nächstbeste Fenster sprang.
- Noch im Flug, traf mich von hinten etwas wie eine gewaltige, brennende Faust, die mich zusammen mit Trümmern, Stahlträgern und tausend Glasscherben in das gegenüberliegende Gebäude schleuderte.
Jeder Kontrolle entrissen, jagte mein Körper willenlos wie ein Stein, geradewegs auf eine Wand zu.
Es war eine letzte, fast schon Instinktive Handlung, eine letzter Teleport, die mich statt gegen Stahl, durch Glas schmettern ließ.
Irgendwas hartes, vielleicht einen Tisch, hatte ich noch zertrümmert, bevor dieser Höllenritt -wie sollte es auch anders kommen- mit dem dumpfen Einschlag an einer anderen Wand, sein Ende nahm.
Durch das Loch, dass ich gerade hinterlassen hatte, sahen meine müden Augen wie der Wolkenkratzer aus dem ich gerade geflohen war, in die von mir abgewandte Richtung zusammenfiel.
DAS, hatte ich mir also dabei gedacht......
Irgendwie haftete der ganzen Sache schon ein gewisser, zugegebenermaßen makaberer Humor an.
Wenn sie für den Versuch mich zu töten, einen Orbitalschlag auf ein vielleicht 140 Stockwerke hohes Gebäude anordneten und dabei auch noch bereit waren die Leben ihrer eigenen Soldaten zu opfern, hatten sie offenbar keine besonders guten Erfahrungen mit meinen willensschwachen Artgenossen gemacht.
In mich hineinlächelnd, rollte ich mich auf den Rücken, zog den Anblick der grauen Decke, dem, des noch immer stöhnenden Metal-Haufens vor.

Ich erinnere mich, an das erste mal, als ich sah, wie ein solches Bauwerk auf die Knie ging, gebeugt wurde, von der göttergleichen Macht eines im Orbit kreisenden Schlachtschiffes.
Damals stand ich da, gaffte dümmlich wie ein zurückgebliebener Primat, vor dem gerade ein Blitz in den Boden schoss.
Gaffte nach den glühenden Enden der Stahlträger, nach den Trümmern die zu Boden fielen und den zappelnden Menschen, die es ihnen gleich taten...
Ob die Grineer wohl damals auch so dreingeschaut haben ?

Es vergingen ein paar angenehm entspannte Minuten, während ich da so lag, die Augen geschlossen, die Ohren noch wachsam.
Draußen war der Schrotthaufen zur Ruhe gekommen, endlich.
Ab und an hallten zwar weiterhin ein paar letze Todeszuckungen zu mir hinüber, doch das störte nur wenig.
Mit einem kleinem Ächzen hier und einem gedämpftem Knall da, klang es fast so, als würde das Gebäude eine Melodie summen, ein einsames Schlaflied, um die Fesseln des Diesseits abzustreifen und träumen zu gehen...
Das konnte ich genießen,
auch wenn die Verlockung eines kurzen Schlafes meinen Tod herbeiführen könnte.
Nachdem Körper und Frame sich einigermaßen von den Strapazen erholt hatten, entschied ich fortzufahren,
mit was immer mich hier auch hergezogen hatte.
Konnte man das Freiheit nennen?, ohne Ziel einer sinnlosen Intuition zu folgen?
Wieder auf den Beinen, keine Antwort findend, begann ich mich umzusehen...
Offenbar war ich durch das Panoramafenster einer Einfamilienwohnung gestürzt.
In einer Schrankwand zu meiner rechten, befanden sich mehrere Bilder, die immer die selben vier Personen in verschiedenen Altersstufen zeigten: Einen Mann, eine Frau, sowie zwei Kinder unterschiedlichen Geschlechts.
Ein weiteres Foto, lag mit der Vorderseite nach unten, direkt vor dem aus Leichtmetall gefertigtem Möbelstück.
Seltsam verunsichert, trat ich darauf zu und hob es auf.
Was ich sah, war eine junge Mutter, die ein neues Leben in den Armen hielt.
In ihren Augen lag eine Erfüllung, ein so echtes, wahrhaftiges Glück, wie ich es noch nie leibhaftig sehen durfte.
Wie ich es niemals sehen würde, denn alle Augen, in deren Blickfeld ich trat, weiteten sich vor Furcht und Feindseligkeit...
Ich platzierte das Bild wieder auf der Schrankwand, von der es heruntergefallen war.
Es wollte nicht stehen, weil der dürre Fuß an der Rückseite abgebrochen war, also ließ ich es liegen, zwischen all den anderen Fotos und wand mich schließlich ab.
Auf der anderen Seite des Raumes gab es eine Tür, die in ein größeres Wohnzimmer führte, ein weiterer Ort mit Bildern und Gegenständen die irgendwann einmal, jemandem etwas bedeutet hatten.
Ich trat hinein, durch den offenen Türrahmen und mir wehte sofort der Geruch verwesender Körper entgegen.
Was hast du denn erwartet?
Fragte ich mich selbst, und wusste es nicht.
Da waren drei weitere Türen, zwei offen, eine verschlossen.
Ich ging zu der Verschlossenen.
Der Geruch nahm zu, er musste durch einen Kleinen Spalt über dem Boden nach draußen ziehen.
An der Wand befand sich eine kleine Konsole mit roter Kontrollfläche, ein Zeichen dafür, dass die Tür von innen verriegelt wurde, dass sie sich nicht mehr von außen öffnen ließ...
Mit einem fremdartigem Gefühl von...
hm...
Schicksal?
zog ich ein einzelnes Messer und machte mich an dem Gerät zu schaffen.
Es dauerte nicht lange, bis die Hydraulik in dem mysteriösem Portal an Kraft verlor, ich die schmächtige Metallplatte per Hand zurück in den Ramen schieben konnte.

Wie erwartet,
lagen vier Leichen in dem Zimmer, ein Mädchen und ein Junge, eine Frau und ein Mann.
Alle lagen sie friedlich im Bett, die Augen geschlossen, verkohlte Löcher dort, wo einmal ihre Herzen waren-
Alle bis auf einen.
Neben dem Bett, neben der Stätte in der er alles beerdigt hatte, für das sein Herz je schlug, lag die vierte Leiche,
Ehemann und Vater,
mit leeren Pupillen zur Decke starrend,
mit einem versengtem Loch von einer Schläfe zur anderen.
Seine tote Hand umklammerte noch immer die Waffe, die seiner Familie das Leben nahm.
Kein Grineer durfte Hand an sie legen.
Und deshalb hatte er das einzige getan, was sie davor bewahren konnte.

Ich trat auf ihn zu, auf den gefallenen Helden.
Ich sank auf die Knie, um seine Augen zu schließen, damit er den selben Frieden fand wie die, die ihn liebten.
die er liebte...
das reicht nicht
Meine Arme schoben sich unter den schlaffen Körper und das sterbende Gebäude spielte leise seine traurige Symphonie, während Ich den Vater zu seiner Familie legte.
Etwas feuchtes, rollte meine Wange hinab.
"Schlaf jetzt..."

//Stalker

 


Log 5: Und wenn ich auch wandere, im finsterem Tal....

 

  Nachdem ich schon fast verdurstet war,
nachdem ich, letztlich, dem grausamen Drücken meiner Ausscheidungsorgane nachgegeben hatte,
kam es doch noch:
das Wunder auf das ich wartete...

Es war eine Explosion, ein gewaltiger, durch Metal und Knochen vibrierender Knall, der mich aus meinem unruhigem Schlaf hochfahren ließ.
Mein Kopf stieß schmerzhaft gegen die Oberseite des Schachts und vom Raum unter mir schallte das laute, unverständliche Gebrüll eines Grineer- Kommandanten an meine Ohren, gepaart mit dem trommelndem Sturmschritt von vielleicht vier-dutzend Stiefeln.
Hastig den Schmerz meines Schädels in den Hintergrund drängend, verfolgte ich das Geschehen so aufmerksam wie möglich.
Ich war nicht besonders vertraut mit der Sprache der Grineer.
Um genau zu sein, kannte ich kaum mehr als zwei Phrasen, doch da war ein Wort, das der Kommandant immer wiederholte, ein Wort, das es auch in unserer Sprache gab:
'Tenno' murmelte ich leise vor mich hin.
- Hatten diese Freaks es sich auf einmal anders überlegt?
Waren sie hier um uns zu retten? ausgerechnet JETZT, nachdem schon fast alle tot waren?
Ich stempelte das letzte als Unsinn ab, so hart wie die dafür gearbeitet hatten uns verrecken zu sehen...
Wahrscheinlich fielen sie bloß ihren Verbündeten in den Rücken, das sähe ihnen ähnlich.

Im Moment lautete jedoch die wichtigere Frage:
Vorwärts oder Rückwärts?
Auch wenn auch ich mich noch Stunden über dieses Thema hätte aufregen können:
der Angriff der Tenno bot mir die Chance, auf die ich gewartet hatte.
Eine zweite würde es nicht geben, nicht vor meinem Tod.
Leicht hadernd, begann ich schließlich geradeaus zu kriechen. Mir war zwar nicht bekannt wo genau ich rauskommen würde, doch was ich mit Sicherheit nicht wollte war praktisch blind, mit den Füßen voran aus dem Schacht zu kriechen und dehnen dabei in die Hände zu laufen...

Ich nahm noch einen letzten, tiefen Atemzug...
und begann geradeaus zu kriechen.
Meine Muskeln fühlten sich verkrampft und schlaff zur gleichen Zeit an.
Es war ein entmutigendes Gefühl.
Als hätte ich Rost angesetzt, der sowohl meine Gelenke blockierte, als auch langsam meine Muskeln zerfraß.
Und der Weg...
schien lang.
Je weiter ich kroch, durch je mehr Kurven ich mich zwängte umso mehr hatte ich das Gefühl zu halluzinieren.
Normalerweise hätte es irgendwo ein Gitter geben müssen, irgendwas, wo Licht hereinscheinen konnte.
Mein Herz hämmerte wieder und der stetige Luftzug ließ mich den Schweiß fühlen, der sich auf meine Stirn zurückgestahl.
Ich bewegte mich schneller,
ignorierte wie meine Schultern gegen die Decke, meine Ellbogen gegen den Grund stießen,
ignorierte Schmerz, ignorierte, was für eine beschissene Memme ich doch war, das ich schon wieder heulen musste,
ignorierte das meine Hand ins Leere griff...
mein Körper verlagerte sich nach vorn und noch während sich in mir die glühende Essenz der Panik verdreifachte, erkannte ich, das es zu spät war ;
mit Kopf und Schulter voran bretterte ich regelrecht durch das vielleicht zwei Meter entfernte Gitter, nur um mit einem lautem scheppern auf einem dunklem, unbekanntem Boden zu landen.

Mein Schädel dröhnte, doch ich gab nicht einen Ton von mir.
All meine Glieder waren erstarrt,
vollkommen,
bis zur letzten Faser.
Ich hatte meinen Atem angehalten, lauschte hinaus in die kompromisslose Finsternis...
Da war etwas
etwas wie ein metallisches rollen, weit entfernt.
Es kam näher, wurde auf einmal deutlicher, als käme es aus irgendeinem Seitengang.
Ich konnte es genau hören, dieses gemächliche Rollen, das Surren eines kleinen Servomotors...
und dann, noch immer relativ weit entfernt, erstarb das Geräusch.
Langsam verlangten meine Lungen nach Luft, doch ich wollte nicht.
ich durfte nicht...
Mein Kehle begann beinahe eigenmächtig eine kurze Schluck- Bewegung auszuführen, suchte Sauerstoff, wo keiner war.
Nun war mir klar, das ich meinen Sauerstoffentzug nicht leise beende könnte.
Ich würde laut nach Luft hecheln. Was hatte ich mir nur bei diesem Unsinn gedacht?
Als hätte das Ding meinen Atem hören können.
Unvermittelt, noch während meine Gedanken rasten erwachte der eigenartige Klang wieder zum leben und begann sich anschließend zu entfernen, so gemächlich wie er gekommen war.
noch nicht....
Voller Anspannung, mit einem schon beinahe spastisch zitterndem Oberkörper, wartete ich noch solange es ging, bis die fremde Maschine sich hinreichend entfernt, mein Selbsterhaltungstrieb die Kontrolle übernommen hatte, um zwei gierige Lungen mit Sauerstoff zu füllen.
Ein langer Atemzug, zwei Schnelle hinterher, darauf ein Husten, darauf Erleichterung:
Wenn es aufs Ganze geht, ist das Leben...
ist der Mensch, nicht mehr als eine Ansammlung von Trieben, Reflexen und spontanen, kaum durchdachten Entscheidungen.
Was uns von Tieren unterscheidet...
Was wir glauben, das es uns von Tieren unterscheidet,
legen wir ab, drängen wir in den Hintergrund, vermögen wir in der Hitze der Handlung nicht einzusetzen.
Da stellt sich doch die Frage, wer wir sind:
Das denkende, bewusst handelnde Wesen oder das nach Selbsterhaltung dürstende Tier...
Oder die Maschine, die automatisiert ihre Handlung abarbeitet.

Verzeihen sie meine Abschweifung.
Doch solche Ereignisse lassen einen nachdenklich werden.
Sie zwingen einen darüber nachzudenken, weil man sie nicht Vergessen kann.
In großen und Ganzen bin ich nie wirklich von Gradivus geflohen.
So theatralisch das auch klingen mag, ein Teil von mir ist dort gestorben. Ob mich das zum Guten oder zum Schlechten verändert hat, ist eine andere Frage,
eine deren Antwort sie sich weder zumuten noch anmaßen sollten...
Ich werde nun fortfahren...

Nachdem ich wieder einigermaßen - zu Kräften wär übertrieben - zu Atem gekommen war, zwang ich meinen ausgelaugten Körper auf wacklige Beine. Was ich brauchte, war etwas zu trinken und - noch wichtiger:
Licht.
Ohne eine Taschenlampe oder etwas ähnliches würde es schwer fallen sich in dem Labyrinth aus Korridoren, Fertigungsanlagen, und noch mehr Korridoren zurechtzufinden, auch wenn jeder Lichtstrahl sicherlich ungewollte Aufmerksamkeit nach sich ziehen konnte.
Dummerweise kannte ich die Anlage nicht ansatzweise gut genug um mich blind darin zurechtzufinden.
Als ausgebildete Fachkraft für Maschinenwartung,
Als ausgebeutetes Arschloch, das sich solange von profithungrigen Anlagenleitern beschimpfen lassen musste, bis es sich durch jeden Schaltkreis, jeder Gerätes, gewühlt hatte, um den Kurzen, die Bruchstelle, das tote Bakterium im Quantenprozessor zu finden
hat es mich nur dreimal in diese veraltete Fabrik verschlagen...
Mit ein paar vorsichtigen Schritten fand ich zumindest erstmal den kalten Stahl einer für unsere Architektur so typischen Wand.
Aus offensichtlichen Gründen, ging ich in die Richtung aus der das eigentümliche Geräusch nicht gekommen war.
Der Korridor-
Wär ja ein Wunder gewesen, ich hätte mich an einem markantem Ort befunden
- schien recht lang zu sein.
Dank meines langsamen Tempos musste ich mich eine ganze Weile dort entlang tasten, bis meine kalten Hände schließlich eine Tür berührten.
Ich konnte deutlich den kleinen Graben fühlen, der entsteht wenn die Teile der Panzertür aufeinander treffen.
Zwar hatten die Grineer ganz offensichtlich die Hauptenergie der Anlage abgeschaltet, doch für den Notfall hatten die meisten Systeme noch einen eigenen Energiespeicher, welcher zwar beim besten Willen nicht groß, doch immerhin in der Lage war die Verriegelung des Schotts aufzuheben und es etwa zur Hälfte zu öffnen.
Alles was ich tun musste, war also nach dem Bedienfeld zu tasten.
Mit einem zischen glitt die Tür auf, ohne das ich es gefunden hätte.
- Wieder erstarrte mein Körper.
- Wieder blieb mir der Atem im Hals stecken.
Leise Atemgeräusche erklangen hinter der Tür. Der Feind war weniger als einen zwei Meter entfernt, Schritte kamen in meine Richtung, etwas stieß gegen meine Schulter -
< ahhhHHH !!! >
Der Schrei war zuerst leise und steigerte sich dann nach oben, als hätten die Stimmbänder sich erst von den Fesseln ständigen Schweigens befreien müssen.
Es war definitiv der Schrei einer Frau, einer Frau, die mir ihre faust fest genug gegen den Kiefer donnerte, um mich zu Boden zu schicken.
Kurz darauf blendete ein grelles Licht meine überraschten Augen.
""Ruhe jetzt!"" sprach eine weitere, männliche Stimme in einer gedrückten aber dennoch bestimmten Tonlage.
""Sie da, auf dem Boden:
Wer sind sie und was tun sie hier?""
Etwas perplex, mit einer Hand meinen Unterkiefer umfassend, bemühte ich mich eine Antwort zu formulieren.
"Mein...
Mein Name ist Will Orde...
ich bin Flüchtling...
ich..."
""Schon gut, Kleiner "" fuhr die herrische Stimme durch mein Gestammel.
""Wir wollen auch hier weg, kannst du laufen?""

//Will

 

 

Log 6:

 

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//ERROR 7013
//DIAGNOSEPROGRAMM WIRD GESTARTET
.
.
.
// BESCHAEDIGUNG FESTGESTELLT
// DEUTLICHE ABWEICHUNG IN DER DATIERUNG ENTDECKT
// ALGORITHMUS E34R9T7Z89U65 WIRD AUSGEFÜHRT
.
.
.
.
//UEBERSETZUNG TEILWEISE ERFOLGLOS
//WIEDERGABE:

< Ich weiß ich hab Mist gebaut und ich weiß, das es mir nicht zusteht das von dir zu verlangen.
Trotzdem werde ich es tun.
Geh nicht!
Dieser Krieg hat dir bereits mehr abverlangt als du ihm hättest geben sollen.
Du musst nicht bleiben was sie aus dir gemacht haben. Dein Leben geht über das Kämpfen hinaus.
Wenn es wahr ist, was du zu mir gesagt hast...
was du mir vor deinem Abflug ins Ohr geflüstert hast...
...
Solltest du diese Gefühle noch immer hegen, dann betrauere meinen Tod.
Füll dein Herz mit Trauer, nicht mit Hass >


//unbekannt


Log 7: Showdown

 

Es hat nicht lange gedauert, bis Dunkelheit die Stadt umhüllte.
Die einzigen Lichter die man sah, stammten von den wenigen noch lodernden Flammen oder von den Suchscheinwerfern der Shuttles, die noch immer nach mir oder meiner Leiche suchten.
Fast hätte man es eine Nacht nennen können, doch das wäre einfach nicht korrekt.
Die synodische Umlaufzeit des Mars beträgt etwa 60 Megasekunden, das 700-fache einer Erdrotation.
Was Gradivus seines Lichtes beraubte war nicht die quälend langsame Rotation, sondern ein dichter Sandsturm,
direkt über dem Kraftfeld.
Zielsicher erhob ich mich aus meiner Meditationshaltung, inmitten der ausgedehten Gartenanlage.
Nachdem ich dem Fremden alle Ehre zuteilwerden lassen hatte, die ich aufbringen konnte, schien es mir das Ratsamste, ein anderes Versteck zu finden.
Darum kam ich hierher, in eine größere Wohnanlage die wohl eher für die oberen Schichten gebaut wurde, was unter anderem den Vorteil hatte, das man anstatt der Leichen Unschuldiger auch oft genug die Leichen Schuldiger sah.
Von den Daten des Visors und dehnen aus dem Orokin-Netzwerk kannte ich die Corpus bereits gut genug um zu wissen, dass in ihrer Gesellschaft niemand eine hohe Position bekommt ohne vorher drei andere verschwinden zu lassen.
Der Kampf hier war nicht Gerecht, aber er war ein Bisschen gerechter als die anderen hier.
""Ich nehme an, du hast mich erwartet..."" sprach jemand hinter mir.
"Du scheinst nicht zu den Schnellsten zu gehören, oder hast du dir Zeit gelassen?"
Die tiefe Stimme schmunzelte ein wenig. Ich hoffte um seinetwillen, dass er diese Belustigung auskostete.
""Zugegeben, verdeckt vorzugehen zählt nicht unbedingt zu meinen Spezialitäten...""
Etwas schweres schlug auf den Boden.
"Gibt es noch etwas, dass du dir von der Seele sprechen willst? Eine Nachricht an deine Hinterbliebenen vielleicht?"
Die Frage war frei von Hohn.
""Sollte ich versagen, dann denk an mich, wenn du sie tötest. Ich werde es mit dir genauso handhaben.""
"Einverstanden."
- ohne weiteren Sauerstoff für Worte zu verschwenden, stürmte der Herausforderer auf mich zu.
ich konnte seine Schritte hören, konnte hören wie seine Klinge über den Boden schleifte
und als das Geräusch vorüber war, ich wusste das er dabei war zum Schlag auszuholen,
teleportierte ich mich hinter ihn, schmetterte meine Sense mit voller Wucht gegen seinen Körper....
was zum?!?
Anstatt hindurchzugleiten krachte meine Klinge wirkungslos gegen eine glänzende, unnachgiebige Oberfläche, um die Wucht des Aufschlags durch meine Knochen vibrieren zu lassen, schlimmer noch, als es bei dem Stahl des Hochhauses der Fall gewesen war.
Eisenhaut
Mein Gegner, Hannibal Drago, ließ die Nanosekunde meiner Paralyse nicht ungenutzt.
Blitzschnell schmetterte er mir seinen Fuß, ein Objekt wuchtiger als jeder Presslufthammer stark genug gegen den Torso um mich meterweit durch die Luft segeln zu lassen.
Noch während ich flog, wand er sich um, die mächtige Galatine wieder am Rücken befestigend, zog ein massiges Maschinengewehr.
Grün und blau, explodierte es aus der Mündung als die ersten Geschosse den langen Lauf der Waffe verließen.
Eine der Kugeln traf mich an der Schulter, senkte meine Schilde auf eine Weise, die den hohen Modifikation-grad der Waffe verriet.
Hektisch nutzte ich die Trägheitsmanipulatoren meines Anzugs, eine Technologie, die ursprünglich zum manövrieren im Vakuum entwickelt, aber zur Zeit des alten Krieges oft dazu genutzt wurde einen Warframe mit rasendem Tempo auf einen Gegner zustürmen zu lassen, um den nach hinten gerichteten Drehimpuls meines Körpers zu verstärken und mich mit den Händen wieder Nach oben zu stoßen, während meine Schilde die kraftvollen Einschläge von Dargos MG mit wachsender Mühe in eine feste Rückenmassage verwandelten.
Nach Vollendung der fünfhundert Millisekunden, die ich zum Abschluss des Flick-Flacks brauchte,
nachdem mein Körper wieder frontal auf Drago gerichtet war, vollführte ich schließlich das besagte Manöver:
Wie vor dreihundert Jahren glühten die Leiterbahnen meines Frames, indes die immense Beschleunigung meine Organe stauchte und mein Blickfeld zu einem schmalen Tunnel verblassen ließ, an dessen Ende Dragos denkmalgleiche Gestalt thronte.
 Slash-Dash hatten sie es genannt, damals, als kämpfen noch Ehre hatte.
Der Feind erkannte meinen Angriff zu spät.
Zwar tat er einen Schritt beiseite, doch obwohl ich ihn bloß streifte, ich, ein rasender, rot glühender Schemen, reichte der Treffer aus um die Integrität seiner Eisenhaut zu zerstören.
Ein einziger, heftiger Durchschlag war schon immer ausreichend gewesen, damit die ganze Schicht verketteter Moleküle wie Asche vom Körper eines Rhino- Frames fiel.
Kaum hatte ich gefühlt, wie die Spitze meiner Klinge durch das harte Material kerbte, wirbelte ich herum, die Sense im selben Handgriff wegsteckend, mit dem ich einen Pfeil und zeitgleich, mit der anderen Hand, den zugehörigen Bogen zog.
Spannen, zielen, schießen
völlig automatisiert führte mein Kleinhirn das langwierig antrainierte Programm aus.
Drago blockte mit seinem linkem Arm, verhinderte das nach Schild Panzerung und Haut Schädel und Hirn an der Reihe waren.
So schnell wie ich sie gesenkt hatte, ließ er die starke Schutzhülle mit einem weißen Glühen seiner Rüstung und einem wütendem Schrei seiner Kehle wieder zum leben erwachen.
Meine Augen überflogen das Terrain, fanden ein vielleicht hüfthohes Becken mit Seerosen, Durchschnitt: zwei Meter.
Während der Metallsturm, des bereits feuernden Maschinengewehrs in meine Richtung schwang, gut ein Dutzend verschiedener Pflanzen in verstrahlten, schockgefrorenen Biomüll verwandelte, feuerte ich im Sprung noch einen Pfeil gegen den großen Thrak Helm, eine Aktion, die zumindest dafür sorgte, das der Feuerkegel für einen winzigen Moment die Richtung wechselte.
Angesichts der zugegebenermaßen beeindruckenden Mischung aus Spezialmunition und Mündungsgeschwindigkeit die gerade darauf abzielte meinem Leben ein rasches Ende zu setzen war, mir durchaus bewusst, dass das Becken mir keinen ernstzunehmenden Schutz bieten würde, aber vor seinen Augen....
Ja, davor würde es sehr wohl Schutz bieten...
Im selben Moment, als ich in Deckung flog, teleportierte ich mich davon und hörte nur noch von der Rückseite eines Baumes aus, wie besagte Deckung durchlöchert wurde.
Etwa achtzig Schüsse später war es so weit:
Ich vernahm das Aufschlagen eines Magazins auf polierten Boden
Startschuss
So schnell ich konnte, sprang ich aus meinem Versteck, setzte zu einen weiterem Slash-Dash an,
doch dazu sollte es nicht kommen.
Eine schicksalhafte Nanosekunde, blickte ich in den Lauf eines massigen Revolvers.
Etwas explodierte, direkt an meiner Gesichtsplatte,
blendete mich, warf mich zu Boden.
Weitere Salven folgten, eine, zwei, drei...
jede hinderte mich von neuem am aufstehen, tötete mich ein Stück mehr.
bis Kugel Nummer fünf, nicht mehr weit von meinem Ende entfernt, brauchte ich, um meinen Verstand mit dem Orokin- Netzwerk zu verbinden.
Ich griff nicht einfach nur darauf zu, wie diese Frau, wie diese Lotus es tat, ich ließ meinen Verstand mit einbinden, in die gewaltige Rechenkraft zehntausender Prozessoren.
Die Welt wurde langsamer...
Da war das Sonnensystem, Milliarden von Leben, Corpus, Grineer, Befallene, Tenno...
und da war ich, klein, unbedeutend, ein Speichereintrag zwischen zahllosen weiteren...
Eine Ewigkeit lang, war ich gefangen im Augenblick, suchend nach einem Weg den Tod zu betrügen.
Kriegstaktik, Quantenmechanik, tausende Schriften vom Aufbau eines Warframes hatte ich geraucht, bis ich fand.
Ich suchte meinen Gegner im Netzwerk.
Ich fand ihn, und schickte ihm etwas.
ich kehrte wieder in mein Leben zurück, in mein Leben, nicht zu meinem Tod.
Adrenalin war es, das mich in den Augenblick zurückholte.
Im Taumeln stand er da, das Feuer unterbrochen, die Eisenhaut erloschen.
Noch immer hatte ich meine Sense in der Hand.
Hasserfüllt, getrieben, lebendig katapultierte ich mich in den Stand und Sprang auf Dragos Schulten, sodass ich Ihm die Spitze meiner Waffe, mit einem gezieltem Schlag direkt in die Wirbelsäule spießen konnte. Ein Mensch wäre tot oder zumindest gelähmt gewesen, doch Tenno können die Leiterbahnen Rüstung nutzen um wichtige Signale umzuwandeln und weiterzugeben, sollten die Organischen Systeme versagen.
Deshalb beließ ich es nicht dabei.
in einem letztem Manöver schwang ich meinen Körper über den nach oben gerichteten Griff und nutze ihn als Hebel, sodass die Klinge sich nach oben Grub, vom Ansatz des Brustbeines, durch Herz und Gesicht hindurch.
Nun stand ich da, meine Finger zwischen dem Griff und kaltem Boden.
Still war es.
Frisches Blut lief an meiner Sense entlang hinunter zu meiner Hand.
Die Spitze ragte zum Hinterkopf der Leiche hinaus.
Ohne Trauer zog ich meine Waffe aus dem leblosem Körper.
"Lotus..." sprach ich zu niemandem.
Sie durfte keine zweite Chance bekommen, dafür hatte sie in der ersten Runde zu viel geleistet.
Zeit das hier zu beenden.
Glücklicherweise hatte ich bei meinem kürzlichem Zugriff, bereits registriert, das sie ebenfalls verbunden war, und vor allem, wo genau sie sich aufhielt.
Wie beim letzten Mal, kniete ich mich hin, und schloss die Augen, während ich den Dematerialisierungsprozess einleitete.

 

 

 

// Stalker

 

 

Log 8: Entscheidung

 

 

Wieder konnte ich deutlich spüren, wie die langen Finger der Taubheit nach meinen Gliedern griffen, mich einhüllten, mich umfassten.

Unter meinen Knien spürte ich festen Boden. Diesmal schien die Prozedur korrekt abgelaufen zu sein.

Ohne die Notwendigkeit von Hektik fanden meine Augen schnell zu ihrem Ziel:

dem Gegenlichtbild einer Person im Drehstuhl, die schweigend vor einem breitem, gebogenem Monitor saß.

Nur der übermäßig große Helm, dessen geschwungene Konturen über die Lehne des Stuhls hinaus ragten und die grazilen, schlanken Beine verrieten mir, dass dies die Frau war, deren Leben ich in den nächsten Sekunden zu beenden gedachte: Lotus...

Lautlos erhob ich mich zu voller Größe.

Beim ersten Schritt, während ich meinen Fuß langsam über die Ferse abrollte, kamen mir wieder die Schriften des griechischen Dichters Homer in den Sinn:

--Wer nun die Honigsüße der Lotosfrüchte gekostet, der dachte nicht mehr an Kundschaft oder Heimkehr, sondern sie wollten immer in der Lotophagen Gesellschaft bleiben und Lotos pflücken und ihrer Heimat entsagen--

War es das, was mit den Tenno geschah?

Warum sie blind einer Fremden folgten?

Der Moment des Todes ist immer der wahrhaftigste im Dasein eines Wesens.

Vielleicht wird er mir verraten, was diese Frau an sich hat...

 Der Abstand verringerte sich weiter. Mittlerweile waren Atemgeräusche und ein verwaistes Seufzen zu vernehmen.

Ein weiterer Schritt, ein letztes Mal füllten sich ihre Lungen, bis ich in einem Zug das Messer zog, dass ihren schönen Hals mit flüssigem Rot schmücken würde.

Ich tat es langsam, die eine Hand fixierte den Kopf, während die andere bedächtig die Klinge durch ihre Atemwege gleiten ließ, mit jedem Zentimeter etwas mehr einen Schrei erstickend, den niemand rechtzeitig hören würde.

Schlussendlich, ließ ich sie zu Boden fallen...

 Etwas war falsch, sie versuchte nicht nach der Wunde zu greifen - Da vielen mir ihre Lippen und Wangenknochen auf!

nein.

Blinde Panik im Herzen, zog den Helm herunter:

"Nein!" rief ich diesmal laut.

Helen war es, die die mich weckte, die Falsche...

Mit einer imaginären Selbstohrfeige schluckte ich meine Unsicherheit hinunter.

"Ganz ruhig..."

Wieder handlungsfähig, platzierte ich meine linke Handfläche präzise auf der Wunde, um die Blutung zu stoppen und ihr ein röchelndes aber stetiges Atmen zu ermöglichen.

Ich fuhr meinen Helm zurück um ihr in die Augen zu sehen, ihr zu zeigen, das ich nicht der Feind war.

"Du wirst das hier überleben, halt einfach still und..."

 Reue schimmerte in dem blaugesäumten Gold ihrer Iris. 

Mein Blick schwang hinab, ihre Arme entlang bis zu zehn zierlichen, sich öffnenden Fingern, durch welche man deutlich die silbernen Umrisse zweier Plasmagranaten erkennen konnte...

zu spät

 

Als nächstes lag ich an einer Wand, blind, perplex mit Extremitäten die sich scheinbar nur rührten um festzustellen inwieweit sie sich noch rühren konnten.

Eine Warnung rief sich selbstständig auf mein HUD:

 

 Achtung: Strahlungsanstieg entdeckt

 

Selbstzerstörung....

Das ist es also, das Ende....

//Stalker

 

Log 9 : Dämmerung

Erstarrt war ich, gebannt auf die monströse Explosion starrend, hoffend dass ihr heißer Schein meine Tränen trocknen würde.

 Es war ihre Idee gewesen, nicht meine. 

Sie hatte das Schiff des toten Grineertrupps genommen und war hierher gekommen.

Sie hatte sich schuldig gefühlt und darauf behaart...

 Sacht, legte sich Schattens kühle Hand auf meine Schulter.

Etwas zaghaft, legte ich meinen Kopf an die seine. Es fühlte sich hart und unbequem an, doch er war der Einzige, dem ich mich so zeigen konnte,

schwach, unsicher.

<< Ich hätte dort sterben müssen..>> sprach ich still weinend, dagegen ankämpfend, dass sich meine Mundwinkel verzerrten.

<< Wahrscheinlich hätte sie sogar eine bessere Anführerin abgegeben... >>

Sein krallenbewährter Zeigefinger wischte eine einzelne Träne von meiner Wange, eine Geste die Bände sprach.

"Miss Lotus?" drang plötzlich Malkos Stimme aus der Gegensprechanlage des Shuttels.

Mit angebrachtem Tempo löste ich mich aus Schattens Umarmung und griff nach dem Knopf.

<< Ich höre... >>

"Die Scans bestätigen die vollständige Zerstörung des HQ.  Unsere Kommunikationssysteme scheinen auch wieder zu funktionieren, in vollem Umfang. Wer immer dieser Kerl war, jetzt ist er nichts mehr als Dampf"

genau wie Hellen...

"Ich habe mich außerdem um die Liste gekümmert, die sie verlangt haben. 23 Clans wären bereit ihr Dojo zu einer provisorischen Operationsbasis umzurüsten."

<< Vielen Dank Malko, ich werde mich sofort um die Auswahl kümmern. >>

Das kleine Holofenster mit Malkos Gesicht verschwand und ich musste mich nicht umdrehen um zu wissen das nun niemand mehr hinter mir stand...

 

Epilog

Vage erinnere ich mich an den ersten Lichtstrahl, der auf die Gesichtsplatte meines Warframes fiel.
Die Luft einer neuen Zeit entwich meinen Lungen und die einer Vergangenen strömte hinein.
Trotzdem hatte ich das Gefühl am leben zu sein. Ich wusste, dass es keinerlei Alternativen gab, weil weder Gott noch Teufel mit mir je etwas anzufangen wüssten.

Die Erde...

Wiege allen bekannten Lebens, stur, wie die Menschheit selbst.

Nie hatte ich vorgehabt, noch einmal den goldenen Himmel eines Sonnenaufgangs zu sehen.

Helen war bei mir.

Die verbrannten Fetzen ihres Fleisches klebten an der Außenhaut meines Frames.

Noch immer sah ich ihre Augen vor mir, diesen Ausdruck, dies Reue. Sie hatte das nicht gewollt.

 Gepeinigt, versuchte ich mich aufzurichten.

Im Innerem meines Helms roch es verbrannt, ein schlechtes Zeichen.

Vermutlich hatte sich die Gesichtsplatte noch schnell genug geschlossen um mein Leben zu retten, während ein kleiner Teil der Hitze dennoch bis an meine Haut dringen konnte.

Endlich auf den Beinen, versuchte ich einen Überblick über das Nahe Gelände zu erhalten.

Da war ein See, nur wenige Meter entfernt.

Schon nach drei Schritten viel ich wieder zu Boden und nach dem der zweite Versuch ähnlich endete, entschloss ich den restlichen Weg zu kriechen.

Als ich dann angekommen war, an meinem glorreichem Ziel, blickte ich nur nüchtern in das klare, stille Wasser.

Meine linke Wange war völlig verkohlt, schwarz wie die Dunkelheit selbst.

Es gab natürlich Mittel und Wege so etwas zu behandeln, doch das wollte ich nicht, nicht solange Lotus noch lebt.

Sie und ihre Verblendeten.

Dies ist nicht das Ende....

Dies werden sie in ihre Geschichtsbücher schreiben...

-als des Todesengel Dämmerung.

//Stalker

Edited by Dawn11715
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